Montag, 1. August 2022

Blickpunkt August 2022

Sekundarstufen-Modelle
Im Kanton Luzern können die Gemeinden zwischen drei Sekundarstufen-Modellen entscheiden: In Horw gilt aktuell das getrennte Modell, das getrennte Klassen mit Niveau A, B und C vorsieht. Damit wird Horw aber zunehmend zu einer Ausnahme. Viele Gemeinden haben auf Modelle gewechselt, bei denen nicht mehr auf getrennten Klassenniveaus aufgebaut wird.

 

Getrenntes Modell
Das in Horw verwendete getrennte Modell hat einige Schwachpunkte. Es ist aufwendig, das Niveau zu wechseln und weil es einen Klassenwechsel bedeutet, stellt es zusätzlich einen sozialen Bruch für die Schüler:in dar. Zudem werden im getrennten Modell die individuellen Stärken von Schülerinnen und Schülern weniger berücksichtigt. Und es gibt verlässliche Studien, die zeigen, dass bereits die Sekundarstufen-Klassen nach den Einkommen der Eltern gruppiert sind, das getrennte Modell verstärkt also die Chancen-Ungleichheit.

 

Kooperativ oder integriert?
Das zweite mögliche Sekundarstufen-Modell ist das kooperative Modell. Dort sind die Niveaus A/B gemeinsam und Niveau C in einer separaten Klasse geführt. Die Fächer Deutsch, Englisch, Französisch und Mathematik werden in klassenübergreifenden Niveaugruppen unterrichtet. Das dritte Modell, das integrierte Modell, sieht keine Niveauklassen vor, abgesehen von einzelnen Fächern.
In den letzten Jahren haben viele Gemeinden im Kanton Luzern auf das integrierte Modell gewechselt, darunter die Stadt Luzern und ab dem Schuljahr 2024/25 auch die Stadt Kriens. Nun stellt sich die Frage, ob auch die Gemeinde Horw ihr Sekundarstufen-Modell überarbeiten sollte.

 

Wie weiter?
Aktuell ist in Horw eine Evaluation zum Sekundarschulmodell geplant. Es gibt verschiedene kritische Stimmen zum aktuellen getrennten Modell. Dabei ist noch offen, ob sich Horw eher dem kooperativen oder dem integrierten Modell annähern sollte.
Für die GLP Horw ist eine starke Volksschule von zentraler Bedeutung. Die Frage ist aber, ob das aktuell verwendete getrennte Modell zukunftsfähig ist: Es ist ein starres System, das individuelle Stärken nicht ausreichend berücksichtigen kann und die Chancengleichheit nur lückenhaft gewährleistet.
Aus diesen Gründen hat die GLP Horw eine Interpellation zur anstehenden Evaluation formuliert. Wir werden diese Evaluation genau verfolgen und uns bei der Gestaltung der Sekundarschule aktiv engagieren.
Wenn auch Sie sich aktiv an diesem Prozess gemeinsam mit uns beteiligen möchten, dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf unter horw@grunliberale.ch!